Eigentlich wurde das Thema Konsum zusammen mit dem Thema Ernährung zusammengefasst, da sich hier aber bei mir die größten Veränderungen ergeben haben, gibt’s dazu getrennte Beiträge.
Im Bereich Konsum habe ich während des Reallabors verschiedene Dinge verändert, teilweise angestoßen durch Workshops, teilweise durch Instagram oder auch einfach nur Veränderungen im Sinne von Verzicht. Da es sich um unterschiedliche, kleine Veränderungen handelt, werd ich versuchen verschiedene Kategorien aufzuzeigen.
Nach der Beratung durch Meike Schulzik, hab ich meinen Badezimmerschrank einmal komplett auf den Kopf gestellt. Das heißt ich hab fast alle Produkte einmal mit der Code Check App gescannt und dann teilweise auch Produkte komplett aussortiert. Den Großteil hab ich aber erstmal behalten, aufgebraucht und erst im Nachhinein durch klimafreundliche Alternativen ersetzt. Ich benutze mittlerweile nur noch Naturkosmetik, alles frei von Mikroplastik und wenn möglich auch ohne Plastikverpackung. Mein Deo mache ich seit Sommer selbst – unverpackt und deutlich günstiger als normales Deo. Dazu verwende ich Kokosöl, Natron, Speisestärke und Duftöl – das genaue Rezept werd ich noch hochladen. Von Juni bis Dezember hat mich diese Mischung insgesamt 7 Euro gekostet und als „Müll“ ist ein Glas von dem Kokosöl angefallen, welches ich gespült habe und jetzt zum unverpackt einkaufen verwende. Nach einer kurzen Gewöhnungsphase von knapp 2 Wochen, funktioniert das Deo super und pflegt zusätzlich noch die Achseln. Bei den Naturkosmetikprodukten musste ich mich ein bisschen durchprobieren, habe aber mittlerweile die passenden Produkte für mich gefunden.
Außerdem nutze ich wiederverwendbare Wattepads aus Baumwolle, die ich regelmäßig mit in die 60 Grad Wäsche gebe. Ich besitze ein wiederverwendbares „Wattestäbchen“ aus Silikon, das man einfach unter heißem Wasser abwaschen kann, habe nachfüllbare Zahnseide im Glas, nutze – teilweise – Zahnputztabletten und immer Recyclingtoilettenpapier. Meine Reinigungsmittel fülle ich teilweise im unverpackt-Laden auf, mindestens achte ich aber auf die Inhaltsstoffe über die Codecheck-App.
Das selbstgemachte Waschmittel und auch die Toilettenreiniger-Tabs hab ich zwar benutzt, war da aber nicht so richtig zufrieden mit. Ein weiterer Vorsatz von mir, ist mich nochmal mehr mit der Herstellung von Reinigungsmitteln auseinanderzusetzen und dann ggf. bessere Rezepte zu finden. Grundsätzlich achte ich hier aber seit dem Reallabor aber auch auf die Inhaltsstoffe und kaufe diese ggf. im Biomarkt oder lasse sie im unverpackt-Laden wieder auffüllen.
Bei Kleidung achte ich deutlich mehr auf die Produktionsbedingungen und kaufe viel mehr fair fashion statt fast fashion – zum Beispiel besitze ich Schuhe aus recycleten PET-Flaschen oder eine Hose, die zu 70% aus recycletem Material besteht. Mein Portemonnaie ist aus Tabak-Blättern hergestellt und ich versuche so gut es geht, auf Plastik zu verzichten. Mein Einkaufsverhalten hat sich aber insgesamt verändert – ich shoppe viel weniger, hinterfrage Käufe deutlich mehr und stelle mir oft die Frage „brauch ich das wirklich?“- dadurch kaufe ich insgesamt deutlich weniger und weiß die Dinge, die ich besitze deutlich mehr zu schätzen.
Ich hab für mich ein gutes Maß zwischen bewusstem Verzicht und Kaufen von nachhaltigen Alternativen gefunden – da muss sicherlich jeder für sich selbst gucken, wie er das handhaben möchte. Wichtig ist, dass man zunächst erstmal das nutzen sollte, was man bereits besitzt und dass man Kaufentscheidungen auch mal ein, zwei Nächte überschlafen sollte. Vieles muss man auch gar nicht besitzen, sondern kann sich das bei Freunden oder Bekannten leihen (bestes Beispiel für mich ist da die Bohrmaschine, da hatte ich jetzt schon 3 verschiedene geliehene Modelle und war mit allen zufrieden) oder alternativ zumindest gebraucht kaufen.